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So profitiert der Gesundheitssektor von 5G

Geschrieben von AMA XpertEye | 22 Sep 2020

Reduzierung der Latenzzeiten zwischen Geräten auf bis zu unter einer Millisekunde, hoher Datendurchsatz und hochzuverlässige Kommunikation: 5G wird die digitale Transformation im Gesundheitswesen einen großen Schritt voranbringen. Als wichtige Wachstumskraft soll die 5G-Technik Kosten senken und eine vermehrt wertebasierte anstatt volumenbasierte Gesundheitsversorgung ermöglichen.

1. Umfassende Einführung einer telemedizinischen Versorgung

Telemedizin erfordert eine hohe Bandbreite für die Echtzeit-UHD-Videokommunikation. Dank 5G können umfangreiche Dateien einschließlich Bildmaterial wie MRT oder Video-Feeds von einem Ultraschall-, Endoskop- oder EKG-Gerät schnell und sicher über Distanzen hinweg übertragen werden. Der neue Mobilfunkstandard ermöglicht Ärzten eine effizientere Telediagnostik und damit eine bessere Patientenbehandlung. Mit Mobilfunknetzen, die jetzt auch 8K-Videos übertragen können, kann dank Telemedizin eine medizinische Versorgung auch an Orten angeboten werden, an denen dies bisher nicht möglich war.

Dank der 5G-Technik können Ärzte und medizinische Fachkräfte ihre Arbeit nicht nur effektiver erledigen, sondern zusätzlich Tätigkeiten ausführen, die vorher nicht möglich waren. Das beste Beispiel hierfür ist die Telechirurgie, bei der der/die Chirurg/in Robotersysteme über große Entfernungen hinweg steuert, um eine Operation durchzuführen. Da Probleme wie Videoverzögerung, Bildflackern und Latenzen bei der Remote-Steuerung dank der 5G-Technik gelöst sind, ist Telechirurgie jetzt in Reichweite.

2. Lebensrettende Kommunikation in der Notfallversorgung

Ein Verkehrsunfall verursacht oft riesige Staus. Betroffene Autofahrer rufen kurz zuhause an, um zu sagen, dass es später wird und verbringen die Wartezeit oft mit Surfen im Internet. Dadurch wird das Netz oft stark ausgelastet. 5G ermöglicht es, die Notfallkommunikation zu priorisieren, um damit den Austausch einsatzkritischer und oft lebensrettender Informationen zu gewährleisten.

Zu den neuen Möglichkeiten, die durch 5G geschaffen werden, gehört z. B. die Option, das Mobilfunknetz aufzuteilen und somit einen Teil ausschließlich für Rettungsdienste zu reservieren. Dies garantiert den Einsatzkräften vor Ort zuverlässige mobile Verbindungen, Netzverfügbarkeit und Datenschutz, insbesondere wenn die bestehenden kommerziellen Mobilfunknetze bereits durch ein hohes Datenverkehrsaufkommen überlastet sind.

Hochwertige Video-Feeds direkt aus dem Rettungswagen in die Notaufnahme ermöglichen es, den Zustand des Patienten remote zu überwachen und von den Einsatzkräften oft übersehene Details, wie etwa die Hautblässe oder das allgemeine Verhalten des Patienten festzustellen.
Außerdem können Remote-Spezialisten neu eingestellte Rettungskräfte in Echtzeit unterstützen. All das wird die Notfallversorgung optimieren und beschleunigen.

3. Verbesserte Patientenversorgung

Oft hängt das Leben eines Patienten nur von Sekunden ab. Eine dringende Patientenversorgung kann jedoch durch eine schlechte Netzqualität verzögert werden. Die 5G-Technik wird die Zugänglichkeit, die Abdeckung und den Nutzung verbessern. Damit vereinfacht sie auch den Zugang zur Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten, in denen es oft an kompetenten Fachärzten fehlt. 5G ermöglicht es Patienten, Spezialisten zu konsultieren, die in diesen ländlichen Gemeinden sonst nicht verfügbar wären und gewährleistet eine bessere Verbindung sowie Zugänglichkeit für mehr Menschen als je zuvor.

Durch eine optimale Nutzung des Leistungspotenzials von 5G-Konnektivität und IoT-Sensoren können medizinische Fachkräfte Patienten in Notfällen vor Ort oder aus der Ferne überwachen und schneller reagieren.

4. Neue Trainingsmöglichkeiten

5G trägt zu einer echten Demokratisierung des Wissens bei. So können mehrere sich an verschiedenen Orten befindende Spezialisten über Distanzen hinweg zusammenarbeiten und Kollegen schulen.

Indem 5G die Nutzung hochmoderner Assisted- und Augmented-Reality-Anwendungen ermöglicht, eröffnet die Technik nicht nur neue Trainingsmethoden, sondern ermöglicht es Medizinstudierenden, virtuell im Operationssaal anwesend zu sein und in Echtzeit direkte Einblicke in komplexe Eingriffe zu erhalten.

Im Rahmen des europäischen Projekts 5G-TOURS (5G smarT mObility, media, and e-health for tURists and citizenS) arbeitet AMA Seite an Seite mit Partnern wie Philips, Bcom, CHU Rennes, Orange, Ericsson, Nokia und Samsung an der Entwicklung von 5G-Lösungen für sichere Städte zusammen.

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